Die Olympischen Spiele 2024 in Paris rücken näher und damit auch die Qualifikationswettkämpfe, die die AthletInnen absolvieren müssen, um eine Chance zu bekommen auf der olympischen Plattform ihr Können unter Beweis stellen zu dürfen. Für einen dieser Qualifikationswettkämpfe, die kommende Europameisterschaft im April in Armenien haben Russland und Belarus insgesamt 65 SportlerInnen gemeldet. Ob diese dort jedoch teilnehmen dürfen, liegt in der Hand des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das nach dem Einmarsch in die Ukraine vor einem Jahr Sanktionen gegen die beiden Länder verhängt hatte.
So hatten Russland und Belarus schon den ersten Qualifikationswettkampf, die Weltmeisterschaft im vergangenen Dezember in Kolumbien, verpasst. Dabei drängt die Zeit für die beiden Länder, da sich deren GewichtheberInnen nur für die Olympischen Spiele 2024 qualifizieren können, wenn sie bis Mitte Juni 2023 mindestens einen Qualifikationswettkampf absolviert haben. So liegt es in der Hand des IOC, ob 2024 in Paris russische und AthletInnen aus dem Belarus antreten dürfen. Denn falls die HeberInnen keine Freigabe für die EM bekommen sollten, ist eine Qualifikation für die Olympischen Spiele beinahe ausgeschlossen.
So müssen die Olympia-TeilnehmerInnen bis zum Ende des Qualifikationszeitraums im April nächsten Jahres mindestens fünf Wettkämpfe absolvieren und das wäre nach dem ersten Grand Prix des Internationalen Gewichtheberverbandes (IWF), der im kommenden Juni stattfindet, nicht mehr möglich. Eine Entscheidung des IOC erwartet der Präsident des Europäischen Gewichtheberverbandes Antonio Conflitti bis Mitte März, bis dahin durften sich die HeberInnen von Russland und Belarus vorläufig für die EM anmelden.
75 Prozent sind gegen Teilnahme
Unter einem guten Stern steht eine mögliche Teilnahme von den AthletenInnen beider Länder jedoch nicht. Bei einer Umfrage der IWF-Athletenkommission in den sozialen Medien sprachen sich fast 75 Prozent von 2000 AthletInnen und FunktionärInnen gegen die Idee aus, dass HeberInnen aus Russland und Belarus in Paris oder bei einem anderen IWF-Wettkampf unter neutraler Flagge antreten dürfen.
In der Hand der Athletenkommission liegt eine mögliche Teilnahme der beiden Länder jedoch nicht. So oder so muss die IWF auf Rückmeldung des IOC warten und bis dahin werden russische und AthletInnen aus dem Belarus zumindest Voranmeldungen für die anstehenden Qualifikationswettkämpfe tätigen, wozu neben der EM auch die Asienmeisterschaften Anfang Mai in Korea und der Grand Prix Anfang Juni in Kuba zählen.