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Europameisterschaft Gewichtheben – Das Gastgeberland Albanien

Vom 28. Mai bis zum 5. Juni findet in Tirana, Albanien, die diesjährige Europameisterschaft im Gewichtheben statt. Bereits im Jahr 2013 war Albanien Gastgeberland der EM.

Am Samstag steht das nächste große internationale Event im Gewichtheben vor der Tür. In Tirana, Albanien, findet vom 28. Mai bis zum 5. Juni die hundertste Europameisterschaft in der Geschichte statt. In der Hauptstadt Albaniens, die sich im Zentrum des Landes befindet und im Osten von Bergen sowie im Nordwesten von einem Tal mit Blick auf das Adriatische Meer umgeben ist, werden sich dann die besten Gewichtheber und Gewichtheberinnen Europas auf der Plattform messen.

Dass die diesjährige Europameisterschaft in Albanien stattfinden wird, steht allerdings noch nicht sehr lange fest. Eigentlich war Bulgarien als Gastgeberland festgelegt worden, doch aufgrund eines Führungsstreits im bulgarischen Gewichtheberverband war die EM im Februar von Sofia nach Tirana verlegt worden.

Und es ist nun schon zum zweiten Mal der Fall, dass es zu solch einer kurzfristigen Verlegung gekommen ist. Auch im Jahr 2018 war die Europameisterschaft verlegt worden und auch damals war Albanien daran beteiligt. Aufgrund eines Dopingskandals hatte der albanische Verband Ende Januar 2018, nur wenige Wochen vor den Meisterschaften, als Gastgeber zurücktreten müssen. Rumänien richtete die Veranstaltung schließlich aus.

Dopingfälle in der Geschichte Albaniens

Leider ist es Teil von Albaniens Gewichtheber Historie: Die Doping Problematik zieht sich durch die Geschichte Albaniens. So bekam Erkand Qerimaj 2012 bei der EM in Antalya seinen Europameistertitel im Stoßen und Zweikampf nach einer positiven Dopingprobe aberkannt und wurde für über ein Jahr gesperrt. An den darauffolgenden Olympischen Spielen in London 2012 durfte er somit nicht teilnehmen. Doch auch bei diesen tauchte ein Albaner wegen Dopings in den Schlagzeilen auf. Der Heber Hysen Pulaku wurde bei einer Trainingskontrolle positiv getestet und von den Spielen anschließend ausgeschlossen.

Weitere albanische Athleten, die sich des Dopings in den vergangenen Jahren schuldig gemacht haben, sind Briken Calja und Daniel Godelli. Während Calja bei den Mittelmeerspielen 2013 positiv getestet und daraufhin zwei Jahre gesperrt wurde, wurde Godelli bei den Weltmeisterschaften 2014 in Kasachstan erwischt. Seine Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 77 kg wurde ihm folglich aberkannt.

Ein weiterer Dopingskandal kam dann im März 2021 vor der EM in Moskau auf. Der damals 23-Jährige Arber Cercizi wurde bei den nationalen Meisterschaften positiv auf Kokain getestet und daraufhin lebenslänglich vom Gewichtheben ausgeschlossen. Der Präsident des albanischen Gewichtheberverbandes, Elez Gjoza, der im Jahr 2018 nach dem Dopingskandal zunächst zurückgetreten, dann aber im Dezember 2020 wiedergewählt worden war, versprach nach diesem Fall ein hartes Vorgehen gegen Dopingsünder. Ob seine Worte seitdem allerdings für einen sauberen Sport gesorgt haben, wird sich zeigen.

Das Warten auf Medaillen

Auch wenn Gewichtheben zu den erfolgreichsten albanischen Sportarten gehört, sind dort Medaillen rar gesät. So wartet Albanien noch auf eine olympische Medaille und einen Weltmeistertitel im Gewichtheben. Letztgenanntem war der 31-Jährige Calja, Heber vom AV Speyer, im vergangenen Jahr bei der WM sehr nahe. Nur knapp wurde er hinter Rahmat Erwin aus Indonesien Zweiter, konnte sich dafür aber im Reißen die Goldmedaille sichern.

Erkand Qerimaj, Heber vom AV Speyer, sicherte sich 2014 den Europameistertitel.

Erfolgreicher präsentierten sich die albanischen Heber und Heberinnen bisher bei europäischen Wettbewerben. So wurde Calja 2018 in Bukarest in der Gewichtsklasse bis 69 kg Europameister und sein Landsmann sowie Teamkollege bei Speyer Qerimaj gewann diesen Titel 2014 in Tel Aviv. Ein Jahr später, 2019 in Butami, Georgien, holten die albanischen Heber fünf weitere Medaillen. Während Calja im Reißen Gold und sowohl im Stoßen als auch im Zweikampf Silber holte (-73 kg), sicherte sich Krenar Shoraj im Stoßen (-89 kg) und Qerimaj im Reißen (-81 kg) den dritten Platz.

Bei der EM in Moskau im vergangenen Jahr indes landete Calja in der Gewichtsklasse bis 73 kg im Stoßen hinter Max Lang auf Platz zwei und sicherte sich im Zweikampf die Bronzemedaille (152 kg, 184 kg, 336 kg). Eine weitere Bronzemedaille sicherte sich die albanische Heberin Evagjelia Veli. In der Gewichtsklasse bis 55 kg landete sie in Moskau im Stoßen auf dem dritten Platz.

Damit holte sich Albanien in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 34 EM-Medaillen und in diesem Jahr stehen erneut sowohl Calja als auch Qerimaj auf der diesjährigen EM-Meldeliste und gehören zu den Medaillenhoffnungen der Albaner.

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