So langsam aber sicher neigt sich die Bundesliga-Saison 2022/23 dem Ende entgegen. So steht für den AC Potsdam am Samstag schon das letzte Duell dieser Saison an und es ist erneut ein entscheidendes für das Team von Andreas Anker. Bei einem 3:0-Sieg gegen den TB Roding und einer gleichzeitigen Niederlage von Schwedt gegen Obrigheim könnte sich Potsdam den Klassenerhalt schon vorzeitig sichern. „Ich gehe schon davon aus, dass Obrigheim in Schwedt drei Punkte holen wird, weil sich Obrigheim für das Finale qualifizieren will. Wir werden alles dafür geben, gegen Roding den ein oder anderen Punkt oder sogar – und das wäre ein Traum – einen Sieg einzufahren“, blickt Anker voraus.
Falls Potsdam jedoch keine drei Punkte holen sollte, bleibt es bis zum Schluss spannend, denn im Gegensatz zum ACP stehen Roding (gegen Chemnitz) und Schwedt (in Mutterstadt) noch ein weiteres Duell am 25. März bevor. „Wir werden gegen Roding auf jeden Fall unsere Chance suchen und hoffen, dass es am Ende reicht“, so Anker.
Nach dem 2:1-Auswärtssieg beim TSV SChwedt am vergangenen Wettkampftag hat der AC Potsdam gute Chancen die Klasse zu halten.
Mit Roding erwartet den ACP zum Saisonabschluss allerdings kein leichter Gegner – 730 Punkte hat der TB schon erreicht und wird am Samstag alles dafür tun, seine bestmögliche Mannschaft auszustellen, um Punkte zu sammeln. „Wenn man den Saisonverlauf von Roding betrachtet, erkennt man, dass es zuhause extrem stark ist, auswärts aber mal weniger Punkte auf die Bühne bringt. Vielleicht ist das unsere Chance, an der wir ansetzen können.“ Und dafür kann Anker personell aus den Vollen schöpfen. Er wird die gleiche Mannschaft wie schon in Schwedt auf die Bühne schicken und hofft so mit einem hochmotivierten Team, den ein oder anderen Punkt zu holen.
Doch schon jetzt, vor dem abschließenden Duell gegen Schwedt, blickt Anker auf eine lehrreiche Saison in der 1. Bundesliga zurück. „Wir sind das erste Mal in einer eingleisigen ersten Liga dabei gewesen und stolz darauf, dass wir so große Vereine zuhause begrüßen durften bzw. bei ihnen waren.“ Als Highlights sieht Anker die Kämpfe gegen Mutterstadt und Schwedt sowie in Obrigheim an, auch wenn es da keine Punkte für Potsdam zu holen gab. „Wir haben in dieser Saison tolle Erfahrungen gesammelt und wissen nun, an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen. Falls wir die Klasse halten sollten, wollen wir in der nächsten Saison frühzeitig nicht mehr als Abstiegskandidat gelten, falls wir wieder runter in Liga zwei müssen, können wir die Mannschaft zusammenhalten und wollen versuchen, direkt wieder aufzusteigen.“
Schwere Aufgabe für Mutterstadt in Durlach
Während der AC Potsdam um den Klassenerhalt kämpft, geht es für Mutterstadt und Durlach auf der anderen Seite der Tabelle um eine mögliche Finalteilnahme. Während für den ACM allerdings nur noch eine kleine theoretische Chance auf das Finale besteht, könnte der KSV Durlach es noch aus eigener Kraft schaffen. „Wir müssten in Durlach gewinnen, damit noch eine Chance auf das Finale bestünde, und selbst dann wären wir auf Schützenhilfe von Speyer in Obrigheim am letzten Wettkampftag angewiesen“, schätzt Stefan Mohr, Mutterstadts Sportlicher Leiter, die Lage ein.
Während seine Mannschaft aktuell den fünften Platz belegt, rangiert Durlach auf Rang drei hinter Speyer und Samswegen, dicht auf den Fersen ist dem KSV der SV Germania Obrigheim auf Platz vier. „Durlach hat in den vergangenen Wettkämpfen immer deutlich mehr Punkte gemacht als wir und je nachdem wie es aufgestellt ist, traue ich ihnen deutlich über 800 Punkte zu“, so Mohr. Doch auch bei seiner Mannschaft sieht er noch Steigerungspotenzial, da die Vorbereitung auf die kommenden Europameisterschaft Fahrt aufgenommen hat. „Wir müssen schauen, wie beiden Mannschaften aufgestellt sind, und wie wir in den Wettkampf reinkommen. Natürlich fahren wir mit dem Ziel nach Durlach mit dem bestmöglichen Ergebnis auch etwas mitzunehmen, aber es wird sehr hart.“
Obrigheim in Schwedt unter Zugzwang
Während der TSV Schwedt im Kampf um den Klassenerhalt dringend Punkte benötigt, steht der SV Germania Obrigheim für eine mögliche Finalteilnahme unter Zugzwang. Mit 12:6 Punkten steht das Team um Weightlifting Shop-Athletin Lena Tomkowiak knapp vor Mutterstadt (12:6) und hinter Durlach (13:5) auf Platz vier und braucht dringend drei Punkte, um sich eine Chance auf das Finale zu wahren. Auf dem Papier ist Obrigheim gegenüber Schwedt dabei klar im Vorteil – bisher erreichten 850 Zählern stehen 690 gegenüber.
Das wohl entscheidende Duell steht für Obrigheim dann am letzten Wettkampftag am 25. März an. Während der SV hier gegen den aktuellen Tabellenführer AV Speyer ran muss, trifft Durlach auf den Tabellenzweiten aus Samswegen.
Samswegen kann Finalteilnahme klar machen
Während Speyer, die am Samstag nur zuschauen können, Obrigheim und Durlach auf den letzten Wettkampftag schauen müssen, ob es für das Finale reicht, kann der SSV Samswegen schon am Samstag in Chemnitz den Sack zu machen. Mit einem 3:0-Sieg beim CAC hätte der SSV 20:1 Punkte auf dem Konto und könnte so am letzten Wettkampftag bei einer Niederlage gegen Durlach nur noch von Speyer (18:3 Punkte) überholt werden, die dann aber einen Sieg in Obrigheim bräuchten.
Bei einem Blick auf den bisherigen Saisonverlauf von Chemnitz und Samswegen ist Letztgenannter klar im Vorteil – hier stehen sich Saisonbestleistungen von 884 und 800 Zählern gegenüber. Während der SSV sich also das Finale sichern könnte, steht der Chemnitzer AC im Mittelfeld der Tabelle und hat weder mit dem Abstieg noch mit dem Finale zu tun.
Mutterstadt II zu Gast bei Grünstadt
Für die zweite Mannschaft des AC Mutterstadt steht wohl vorerst der letzte Zweitliga-Wettkampf bevor. Als Tabellenletzter in Gruppe A trifft der ACM auf den Staffelmeister KSV Grünstadt.
„Aufgrund von Personalnöten werden in Grünstadt vier AthletInnen aus der eigenen Jugend antreten. Die Mannschaft soll sich noch einmal gut verkaufen, Zweitliga-Erfahrung sammeln und vor hoffentlich vielen Zuschauern, den Wettkampf beim Staffelmeister genießen.“
Stefan Mohr, AC Mutterstadt
Während der KSV Grünstadt schon am vergangenen Wettkampftag trotz einer 1:2-Niederlage in St. Ilgen die Meisterschaft klar gemacht hat, geht Mohr davon aus, dass die zweite Mannschaft des ACM im nächsten Jahr wieder in einer der Regionalligen in Rheinland-Pfalz antreten wird.
In den beiden weiteren Duellen in Staffel A treffen noch St. Ilgen und der SuS Dortmund Derne sowie Heinsheim und Osnabrück aufeinander.
Böbingen will sich Meisterschaft in Staffel B holen
Es ist schon jetzt eine mehr als beeindruckende Leistung, die der SVG Böbingen als Aufsteiger in Staffel B von Liga zwei, abgeliefert hat. Mit 13:2 Punkten steht das Team von Karsten Kluge an der Tabellenspitze und will sich nun mit einem Sieg beim AC Weiden auch die Meisterschaft sichern. „Wir brauchen einen 3:0-Erfolg gegen Weiden, wenn wir die Tabellenspitze verteidigen wollen, und ich denke das ist machbar. Unsere Saisonleistung ist besser als die von unseren Gastgebern und so sollte es zumindest auf dem Papier eine klare Angelegenheit werden“, sagt Kluge.
Mit einem 3:0-Sieg beim AC Weiden könnte der SGV Böbingen ins Finale der zweiten Liga einziehen.
Dem AC Weiden traut er mit einer bestmöglich aufgestellten Mannschaft über 500 Punkte zu, doch der SGV Böbingen steht komplett und will in seinem letzten Wettkampf keinen Punkt mehr abgeben. So würde der SGV neben Grünstadt in die Relegation einziehen, die am 22. April stattfinden und von der Athletenschmiede Kiel komplettiert wird. „Das war eine harte Runde, da wir keine richtige Pause hatten. Die HeberInnen sind alle am Anschlag und auch froh, dass die Saison so langsam vorbei ist. Mit dem was wir jetzt schon erreicht haben, sind wir absolut zufrieden, mehr geht als Aufsteiger nicht“, resümiert Kluge. So nutzte seine Mannschaft die Chance am ersten Wettkampftag gegen Gräfenroda und gewann bis auf das Duell in Lech alle Wettkämpfe deutlich.
„Einen möglichen Relegationswettkampf würden wir einfach mitnehmen und als gewonnene Erfahrung ansehen. Wenn man die Wettkämpfe im Vorfeld sieht, ist Grünstadt sehr weit vorne, doch auch Kiel steht dem KSV in nichts nach, wenn sie komplett aufgestellt sind.“
Letzter Wettkampf für Lech in Gräfenroda
Auch der Aufsteiger KC Lech hat in ihrer ersten Zweiliga-Saison beeindruckend abgeliefert. Einen Wettkampftag vor Schluss steht das Team von Mannschaftsführer Sebastian Tracksdorf auf Platz drei und der ist dem KC Lech auch nicht mehr zu nehmen.
In seinem letzten Saisonwettkampf erwartet den KC allerdings noch ein schwerer Brocken, die Mannschaft ist zu Gast beim Tabellenzweiten SV 90 Gräfenroda. „Unsere Gastgeber haben bisher die meisten Punkte gehoben und wird versuchen, weit über 600 Punkte gegen uns zu erreichen. Da wird es schwer dagegen zu halten“, so Tracksdorf. Auch wenn er seiner Mannschaft keine großen Chancen ausrechnet, will sie in ihrem letzten Duell Spaß auf der Wettkampffläche haben und noch einmal ein tolles Duell genießen.
Und schon jetzt sieht Tracksdorf die vergangene Saison als eine der spannendsten, fordernden und schönsten an, die er bisher erlebt hat.
„Wir haben als Team super zusammengehalten und uns unterstützt. Es hat sehr viel Spaß gemacht, aber ich bin nun auch erleichtert, dass die Saison vorbei ist und wir ein Ergebnis erreicht haben, das über unseren Erwartungen liegt. Darauf und auf alle die mitgehoben haben, bin ich sehr stolz.“
Sebastian Tracksdorf, Mannschaftsführer KC Lech
Waldkirchen und Suhl kämpfen um Klassenerhalt
Während Böbingen die Meisterschaft klar machen will und Lech den dritten Rang sicher hat, kämpfen der AC Suhl und der TSV Waldkirchen in ihrem letzten Duell der Saison um den Klassenerhalt. So belegt Suhl mit 3:12 Punkten aktuell den letzten Rang, Waldkirchen steht mit 4:11 Zählern auf dem vorletzten Platz. Bei einem 2:1-Erfolg von Waldkirchen könnte zudem der AC Weiden noch gefährdet werden, sofern dieser 0:3 gegen Böbingen verliert. Es bleibt also spannend, wer sich am Samstag auf das rettende Ufer begibt.
Kiel will perfekte Saison
Wie schon der KSV Grünstadt hat sich auch die Athletenschmiede Kiel einen Wettkampf vor Schluss schon die Meisterschaft in ihrer Staffel gesichert. Mit einem 3:0-Sieg beim Berliner TSV, den Sascha Tomkowiak sehr stark einschätzt, könnte Kiel zudem die Saison perfekt machen und sie mit 18:0 Punkten beenden. „Wir können am Samstag ohne Druck heben, da wir uns schon für das Finale der zweiten Liga qualifiziert haben. Wenn alles perfekt läuft, können wir über 600 Punkte erreichen, personell können wir aktuell aus den Vollen schöpfen”, sagt Tomkowiak, 1. Vorsitzender der Athletenschmiede Kiel.
Das war jedoch nicht immer so in dieser Saison, häufig hatte die Athletenschmiede mit personellen Problemen zu kämpfen. „Nichts desto trotz hatten wir viel Spaß in dieser Saison, haben neue Vereine kennengelernt und wurden überall sehr herzlich empfangen. Nun wollen wir aber noch unseren letzten Wettkampf gewinnen und dann auch das Finale, um in die 1. Liga aufzusteigen.”
Neben der Athletenschmiede tritt auch das Athletenteam Vogtland in Berlin an. Das Tabellenschlusslicht ist jedoch schon sicher in die Regionalliga abgestiegen und konnte bisher keinen Punkt verbuchen. Für den SV Empor Berlin geht es im letzten Wettkampf beim AC Meißen noch um den dritten Platz, den aktuell die SG Fortschritt Eibau belegt. Letztgenannte trifft in ihrem letzten Duell der Saison im Derby auf den KG Görlitz-Zittau und will den dritten Platz verteidigen.
Folgende Wettkämpfe können auch per Livestream verfolgt werden:
LIVESTREAM AUF SPORTDEUTSCHLAND.TV | 1. Bundesliga Gewichtheben: SV Germania Obrigheim – TSV Schwedt (15:00 Uhr)LIVESTREAM AUF SPORTDEUTSCHLAND.TV | 1. Bundesliga Gewichtheben: KSV Durlach – AC Mutterstadt (18:45 Uhr)
LIVESTREAM AUF SPORTDEUTSCHLAND.TV | 1. Bundesliga Gewichtheben: AC Potsdam – TB 03 Roding (18:50 Uhr)
LIVESTREAM AUF SPORTDEUTSCHLAND.TV | 2. Bundesliga Gewichtheben: AC Weiden – SGV Böbingen (17:00 Uhr)