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Europameisterschaft Gewichtheben – Die EM-FavoritInnen

Wenn am Samstag der Startschuss für die diesjährige Europameisterschaft in Armenien fällt, haben viele, die die EM verfolgen, bereits insgeheim einen Favoriten. Welche HeberInnen dies sein könnten, erfahrt ihr hier.

Die Gewichtheber-Welt fiebert dem Beginn der diesjährigen Europameisterschaft entgegen, die in Yerevan, Armenien, vom 15. bis 23. April stattfinden wird. Das Event besitzt in diesem Jahr einen besonderen Stellenwert, da es gleichzeitig einer der sieben Qualifikationswettkämpfe für die Olympischen Spiele 2024 in Paris ist. Auch deswegen dürfen von den HeberInnen beeindruckende Leistungen erwartet werden und der/die ein/e oder andere AthletIn steht als FavoritIn besonders im Fokus. 

Dazu gehört die Italienerin Giulia Imperio. Die erst 21-Jährige konnte sich im vergangenen Jahr bei der EM in Tirana, Albanien, in der Gewichtsklasse bis 49 kg Silber im Reißen (79 kg) sowie Gold im Stoßen (92 kg) und im Zweikampf (171 kg) sichern und wird auch in Yerevan in dieser Kategorie antreten. Mit einem Qualifikationsgewicht von 190 kg gehört sie in dieser Gewichtsklasse zu den Favoritinnen, muss sich hier allerdings gegen ihre starke Konkurrentin Mihaela Cambei aus Rumänien durchsetzen, die bei der WM letzten Jahres in Bogota mit 90 kg im Reißen Silber gewonnen hatte. 

In der Gewichtsklasse bis 59 kg werden gleich drei Heberinnen Anspruch auf eine Medaille erheben. Dazu gehört die Ukrainerin Kamila Konotop (222 kg Qualifikationsgewicht), die Italienerin Lucrezia Magistris (220 kg) und die Belgerin Nina Sterckx (218 kg). Erstgenannte hatte bei den vergangenen beiden Europameisterschaften in Moskau 2021 und in Tirana 2022 noch in der Gewichtsklasse bis 55 kg teilgenommen und dort Gold (2021) sowie Silber (2022) im Zweikampf gewonnen. Die Italienerin indes ist in der Kategorie bis 59 kg beheimatet und konnte dort bei der EM in Tirana Silber gewinnen. Die dritte im Bunde, Nina Sterckx, tritt das erste Mal in der Gewichtsklasse bis 59 kg an und konnte zuletzt in der Nächsttieferen (-55 kg) beeindruckende Erfolge feiern. So stellte sie bei der Junioren-EM in Albanien im vergangenen Jahr mit 118 kg im Stoßen sowie 213 kg im Zweikampf zwei neue Junioren-Weltrekorde auf. 

die belgierin Nina Sterckx mit zwei Junioren-WEltrekorden

Eine weitere Heberin, auf die ein Augenmerk gerichtet sein wird, ist die Rumänin Loredana Toma. Sie ist aufgrund der neuen Olympischen Gewichtsklassen von der Kategorie bis 64 kg in die bis 71 kg gewechselt und weist zusammen mit der Italienerin Giulia Miserendino das höchste Qualifikationsgewicht auf (240 kg). Toma stellte zuletzt bei der WM in Bogota mit 119 kg einen neuen Weltrekord im Reißen auf (-71 kg) und gewann bei diesem Event zudem Gold im Zweikampf (256 kg). Miserendino indes hob bei der Weltmeisterschaft 2022 mit 110 kg im Reißen nicht nur eine neue Bestleistung, sondern erreichte damit zudem einen neuen europäischen Junioren-Rekord. 

In der nächsthöheren Gewichtsklasse bis 76 kg ist die Französin Marie Fegue die größte Favoritin. Mit einem Qualifikationsgewicht von 245 kg stellt sie hier ihre Konkurrentinnen weit in den Schatten. Die 31-Jährige gehört zu den alten Hasen und sicherte sich zuletzt bei der EM in Tirana 2022 mit großem Abstand in allen drei Kategorien den Europameistertitel. 

Ein in der Bundesliga Gewichtheben bekanntes Gesicht gehört zu den Medaillenkandidatinnen in der Gewichtsklasse bis 87 kg. Die 24-Jährige Solfrid Koanda aus Norwegen hebt seit dieser Saison für den AV Speyer und ist bei jedem Wettkampftag eine Punktegarantin für das Team. Mit ihrer Goldmedaille bei der WM in Bogota kürte sich Koanda zur ersten Weltmeisterin in der Geschichte Norwegens und wird nun bei der EM in Yerevan ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen stehen wollen. 

Solfrid KOanda kürte sich zur ersten Weltmeisterin in der Geschichte Norwegens.

Beim letzten Wettkampf der Frauen in der offenen Gewichtsklasse wird der Fokus auf der Georgierin Anastasiia Hotfrid (255 kg Qualifikationsgewicht) sowie der Britin Emily Campbell (250 kg) liegen. Erstgenannte hat bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio teilgenommen und schon zahlreiche EM-Medaillen gewonnen. Die 28-Jährige Britin konnte indes bei den Olympischen Spielen in Tokio Silber gewinnen und erreichte bei der EM in Tirana 2022 in allen drei Disziplinen die Goldmedaille (Zweikampf 271 kg). Am Ende des vergangenen Jahres gewann sie bei der WM mit 165 kg Silber im Stoßen und sicherte sich im Zweikampf mit 287 kg ebenfalls den zweiten Platz hinter Li Wenwen (311 kg).

Das Duell zwischen Nasar und Pizzolato

Bei den Männern gehört in der Gewichtsklasse bis 55 kg der Bulgare Rusev Angel zu den unumstößlichen Favoriten. Mit einem Qualifikationsgewicht von 255 kg lässt er seine Konkurrenten weit hinter sich und könnte in Yerevan nach seinen Erfolgen in Moskau und Tirana seinen dritten Europameistertitel in Folge feiern. 

In der Kategorie bis 73 kg darf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mehrerer Athleten erwartet werden. So gehören neben dem Albaner Briken Calja (345 kg Qualifikationsgewicht) auch der Italiener Mirko Zanni (340 kg) und der Lette Ritvars Suharevs (340 kg) zu den Favoriten. Der 33-jährige Albaner konnte sich in seiner Karriere bereits einige Medaillen auf Europa- und Weltmeisterschaften sichern und gewann zuletzt EM-Bronze in Moskau. Der Italiener Zanni erreichte indes seinen letzten großen Erfolg bei den Olympischen Spielen in Tokio, bei denen in der Gewichtsklasse bis 67 kg Bronze gewann. Während Suharevs 2021 in Moskau noch in der Kategorie bis 81 kg angetreten war und dort Bronze geholt hatte, landete er in Tirana 2022 nicht auf einem Medaillenrang. 

In der Gewichtsklasse bis 89 kg treffen in Karlos Nasar und Nino Pizzolato zwei Weltrekordhalter aufeinander. Während der Bulgare Nasar mehrere Jugend- und Junioren-Rekorde in den Kategorien bis 81 kg und 89 kg hält sowie im Stoßen mit 208 kg (-81 kg) und 220 kg (-89 kg) zwei Senioren-Weltrekorde aufgestellt hat, hat sich der Italiener Pizzolato in der Gewichtsklasse bis 89 kg zum Weltrekordhalter im Zweikampf gekürt (392 kg). 

Der Bulgare Karlos Nasar hält JUgend-, Junioren- und Senioren-Weltrekorde.

Samvel Gasparyan aus Armenien gehört in der Gewichtsklasse bis 109 kg zu den Favoriten. Mit einem Qualifikationsgewicht von 400 kg überbietet er seinen Landsmann Petros Petrosyan um zehn Kilogramm. Dabei war Gasparyan im Dezember bei der Weltmeisterschaft in Bogota noch in der Kategorie bis 102 kg angetreten und hatte dort mit einem Zweikampfergebnis von 389 kg die Bronzemedaille gewonnen. 

Zum Abschluss der anstehenden Europameisterschaft kommen wie immer die ganz schweren Athleten zum Zuge, bei denen der alleinige Weltrekordhalter Lasha Talakhadze erneut zu den haushohen Favoriten gehört. Der 29-Jährige aus Georgien hatte die Rekorde 2021 bei der WM in Tashkent aufgestellt und dabei 225 kg im Reißen, 267 kg im Stoßen und somit 492 kg im Zweikampf erreicht.

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