Es sollte der Beginn einer erfolgsversprechenden und weltoffenen Europameisterschaft in Yerevan, Armenien, werden, doch wurde dies bereits bei der gestrigen Eröffnungsfeier in den Schatten gestellt. So kam es während der Flaggenparade zu einer Provokation gegen das Land Aserbaidschan. Nachdem die Flagge des Landes in die Halle getragen worden war, stürmte ein Mann auf die Bühne, riss die Flagge aus den Händen der Trägerin und zündete sie an.
Nach Berichten von aserbaidschanischen Medien trug der Mann die in Flammen stehende Flagge aus dem Saal und wurde kurz darauf von Mitarbeitern des Wachpersonals festgenommen, wohl kurz darauf aber wieder freigelassen. Wie der aserbaidschanische Botschafter Nasimi Aghayev zudem twitterte, soll es sich bei diesem Mann um ein Mitglied des armenischen Gastgeberkommitees handeln.
Bei Gewichtheber-Europameisterschaft in Eriwan verbrannte ein Mitglied des armenischen Gastgeberkomitees die Flagge von #Aserbaidschan. Im März sah sich die türkische Fußballmannschaft in Eriwan einer ähnlichen Barbarei gegenüber. Warum darf Armenien noch int. Spiele ausrichten? pic.twitter.com/CFaQ3bvXcO
— Nasimi Aghayev (@NasimiAghayev) April 14, 2023
Bei der ERöffnungsfeier wurde die aserbaidschanische flagge angezündet.
Auch das Außenministerium der Republik Aserbaidschan hat mittlerweile Stellung zu diesem Vorfall genommen. In der Erklärung heißt es:
„Wir verurteilen diesen ethnischen Hassakt gegen Aserbaidschan in Armenien aufs Schärfste.
Die armenische Regierung als Organisator der Veranstaltung hätte solche Vorfälle rechtzeitig verhindern und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen müssen. Obwohl der Täter dieser Tat zunächst festgenommen wurde, gibt seine spätere Freilassung unter großem Applaus Anlass zu ernster Besorgnis. Die armenische Seite sollte die Person, die dieses Hassverbrechen begangen hat, unverzüglich vor Gericht stellen.
Wir fordern dazu auf, diese Tat, die ein grober Verstoß gegen die Verhaltensregeln des Weltverbands der Gewichtheber, des Internationalen Olympischen Komitees und anderer internationaler Organisationen für Sportwettkämpfe ist, scharf zu verurteilen, bestimmte Strafmaßnahmen gegen die Organisatoren im Rahmen der Regeln zu treffen“.
Aserbaidschan bringt AthletInnen nach Hause
Auch das Ministerium für Jugend und Sport sowie das Nationale Olympische Kommitee der Republik Aserbaidschan gaben eine gemeinsame Erklärung ab, berichtete die aserbaidschanische Presseagentur APA. Darin wurde verkündet, dass die aserbaidschanischen HeberInnen nicht an der Europameisterschaft teilnehmen und zurück in ihr Heimatland gebracht werden.
„Bei der Eröffnungsfeier der Europameisterschaft im Gewichtheben am 14. April 2023 in Yerevan, der Hauptstadt Armeniens, wurde die aserbaidschanische Flagge von einer offiziell akkreditierten Person demonstrativ verbrannt.
Die Begehung einer solchen barbarischen Tat bei einer Zeremonie im Beisein des armenischen Premierministers und ihre Billigung durch die armenische Öffentlichkeit sowie die Bezeichnung der Person, die diese Tat begangen hat, als Held sind ein klares Beispiel für ethnischen Hass, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Aserbaidschanophobie in diesem Land und stehen in völligem Widerspruch zu den edlen Zielen und Grundsätzen des Sports, der den Frieden und das gegenseitige Verständnis zwischen den Völkern fördert. Die Politisierung des Sports ist absolut inakzeptabel.
Aufgrund des psychologischen Drucks in Armenien, wo eine solche Atmosphäre des Hasses herrscht und die Sicherheit nicht gewährleistet ist, ist eine normale Teilnahme aserbaidschanischer Sportler an Wettkämpfen unmöglich. In Anbetracht dessen wurde beschlossen, die aserbaidschanischen Sportler in ihr Heimatland zurückzubringen. Armenien sollte für ihre sichere Rückkehr sorgen.
Wir rufen die internationale Gemeinschaft und die internationalen Sportinstitutionen auf, diesen barbarischen Akt scharf zu verurteilen. Wir fordern auch den Europäischen Gewichtheberverband auf, Sanktionen gegen Armenien zu verhängen.
Wir sind der Meinung, dass dieser Vorfall zeigt, dass Armenien nicht in der Lage ist, internationale Sportwettkämpfe zu veranstalten und die Sicherheit der Sportler zu gewährleisten.“