Es waren vier harte Tage für Moritz Fiebig, doch am Ende werden dem 27-Jährigen seine ersten CrossFit Games® für immer in Erinnerung bleiben. In Madison, Wisconsin, durfte er sich in den vergangenen Tagen mit den fittesten Athleten weltweit messen und absolvierte dabei in vier Tagen zehn Workouts.
Das erste Event stand für Fiebig am Mittwoch an – neben mehreren Meilen Fahrradfahren mussten die Athleten Gymnastic-Elemente absolvieren. „Ich war vor meinem ersten Event sehr nervös. Man startet zusammen mit Athleten, die man nur aus dem Fernsehen kennt und die natürlich auch Vorbilder für mich sind. Da kam dann schon der Gedanke auf, hoffentlich werde ich nicht Letzter“, sagte der Hamburger in einem Interview mit CrossFit auf Deutsch. Am Ende hätte sich der 27-Jährige aber kein besseres Event wünschen können, um in seine ersten CrossFit Games® zu starten. Er schloss es als Neunter ab und landete damit in seinem ersten Workout direkt unter den Top-Ten. „Die Stimmung war der Wahnsinn und es hat auch super viel Spaß gemacht. Über den neunten Platz habe mich gefreut, aber ich hatte auch direkt im Kopf, dass das nur ein Test von vielen gewesen ist.“
Moritz Fiebig schloss das erste Event der CrossFit Games® auf dem neunten Platz ab.
Es folgten am Mittwoch noch zwei weitere Events, in denen Fiebig 23. und 34. wurde. Am Donnerstag hätten die Athleten und Athletinnen dann eigentlich frei gehabt, doch aufgrund schlechten Wetters hatte ein Event vom Vortag verschoben werden müssen. Hier mussten die CrossFitter und CrossFitterinnen drei Runden mit mehreren hundert Metern laufen und Shoulder-to-Overhead absolvieren. „Ich habe meine beiden ersten Jerks mit 136 kg nicht geschafft und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal dieses Gewicht nicht über den Kopf bekommen habe. Ich habe viele Fehler gemacht, aber ich bin auch Rookie in diesem Jahr gewesen. Die Fehler, die ich gemacht habe, waren komplett meine Schuld, dementsprechend weiß ich aber auch, woran ich arbeiten muss.“
„Renne mit dem Kopf durch die Wand“
Für Fiebig brach nun der dritte Games-Tag an, der direkt mit einem sehr intensiven Workout startete. „The Capitol“ bestand aus 20 Pig Flips, dreieinhalb Meilen Laufen und 400 Metern, in denen die Athleten und Athleten jeweils 200 Meter einen Jerry bags (Objekt mit Griff) und einen Husafell (Sandsack) tragen mussten. „In diesem Workout bin ich für meine Verhältnisse wirklich gut gelaufen und die 400 Meter Carry haben auch gut funktioniert.“ So landete der Hamburger in diesem Event auf dem 25. Platz und war bereit für die an diesem Tag bevorstehenden beiden weiteren Workouts.
Moritz Fiebig hat bei seinen ersten CrossFit Games® zahlreiche Erfahrungen gesammelt.
So folgten ein 37. Platz beim „Up and Over” und Rang 27 in dem Event „Echo Press“. In beiden Workouts sammelte der 27-Jährige – wie generell während der gesamten CrossFit Games® – viele Erfahrungen, die er sich zu Nutze machen wird. „Ich habe schon viele Wettkämpfe gemacht, aber ich will immer der Beste sein und ich bin der Typ Athlet, der mit dem Kopf durch die Wand rennt. Es gibt Situationen, in denen das aber nicht funktioniert. So bin ich bei den Games mit dem Kopf gegen die Wand gerannt. Diese Erfahrung nehme ich mit und werde auch an ihr wachsen.“
Am Samstag, dem vierten Tag der Games, starteten die Athleten dann mit einem Schwimm-Event, bei dem Fiebig auf einem starken 24. Platz landete. Beim Sprint-Workout „Hat Trick“ mussten die Athleten und Athletinnen in drei Runden so schnell wie möglich 20 Wall-ball shots und 6 Dumbbell Snatches absolvieren – der Hamburger schloss dieses Event auf Platz 32 ab. Daraufhin wurde es im letzten Workout des Tages noch einmal besonders spannend, denn danach stand der Cut von 40 auf 30 Athleten bevor. Bei der „Sandbag Ladder“ hievte der 27-Jährige 140 kg auf seine Schulter und platzierte sich damit auf Rang 22. Doch sollte es das letzte Workout und der Abschluss der Games für Fiebig gewesen sein. Im Gesamt-Ranking stand er nach diesem Event auf Platz 36 und schaffte damit den Cut leider nicht. Doch wird Fiebig diese Tatsache keinesfalls runterziehen. Er ist jetzt schon heiß aufs nächste Jahr.
Toomey und Medeiros verteidigen Titel
Während Fiebig den letzten Tag der Games von der Tribüne aus beobachte, mussten jeweils 30 Athleten und Athletinnen noch drei weitere Workouts absolvieren. Bei den Männern hatte sich im Laufe des Wettkampfes ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Titelverteidiger Justin Medeiros, Roman Khrennikov und Ricky Garard gebildet. Am Ende behielt Erstgenannter aber die Oberhand, verwies Khrennikov und Garard auf Platz zwei und drei und kürte sich damit zum zweiten Mal in Folge zum „Fittest Man on Earth“.
Bei den Frauen indes schrieb Tia-Clair Toomey Geschichte. Die Australierin kämpfte sich nach anfänglichen Start-Schwierigkeiten zurück und setzte sich an die Spitze. Diese verteidigte sie bis zum Schluss und stieg damit zum sechsten Mal in Folge auf das höchste Treppchen. Auf Platz zwei landete die erst 18-Jährige Mallory O’Brien aus Amerika, Dritte wurde die Ungarin Laura Horvath.