Es war ein glorreiches Gewichtheber-Spektakel, dass sich am gestrigen Abend vor 1000 Zuschauern in der Neckarhalle in Obrigheim zeigte. Der unter Zugzwang geratene SV Germania Obrigheim hatte abliefern und sein Duell gegen Speyer 3:0 gewinnen müssen, um ins Finale einzuziehen – und das tat er auch. So setzte sich das Team von Manuel Noe zunächst in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen mit 369,1:363,5 Relativpunkten im Reißen durch und knüpfte auch im Stoßen an seine starke Leistung an. Hier fiel das Ergebnis dann schon etwas deutlicher aus (539,1:517), sodass Obrigheim die drei Punkte am Ende zuhause behielt und mit einem 3:0-Sieg gegen Speyer (908,2:880,5) den Einzug ins Finale perfekt machte.
Dabei gelangen nicht nur beiden Mannschaften in diesem letzten Duell neue Saisonbestleistungen, auch Weightlifting Shop-Athletin Milena Thiele zeigte mit einer neuen Bestleistung von 108 kg im Stoßen, was in ihr steckt. Lisa Marie Schweizer brachte gültige 100 kg im Reißen und 117 kg im Stoßen auf die Bühne und bestätigte damit ihre Leistungen für die anstehende Europameisterschaft in Armenien. Für die Weightlifting Shop-Athletin und Obrigheimerin Lena Tomkowiak standen am gestrigen Abend fünf gültige Versuche und so am Ende 78 kg im Reißen und 99 kg im Stoßen zu Buche. Zum punktbesten Heber des Abends avancierte Obrigheims Nico Müller, der 180 Relativpunkte in die Wertung einbrachte.
Mutterstadt verpasst Finale
Obwohl der AC Mutterstadt am gestrigen Abend seine Hausaufgaben gegen den TSV Schwedt erledigte, reichte es nicht für einen Platz im Finale. Der 3:0-Sieg von Obrigheim gegen Schwedt machte die Final-Chancen von Mutterstadt zunichte, doch geht der ACM nun zumindest mit einem Sieg in die wohlverdiente Sommerpause. „Eigentlich wollten wir im Vergleich zum Wettkampf in Durlach noch einmal etwas draufpacken und eine schöne Leistung über 800 Punkte machen, das hat aber leider nicht geklappt“, resümierte Mutterstadts Sportlicher Leiter Stefan Mohr.
Am Ende lautete das Ergebnis 764,1:625,6 Relativpunkten, gefährlich wurde Schwedt den Mutterstädtern weder im Reißen noch im Stoßen. Einige Punkte verpasste der ACM jedoch in der zweiten Teildisziplin, in der die Britin Sarah Davies keinen ihrer Versuche von 122 kg gültig in die Wertung bringen konnte. „Ich bin erleichtert, dass wir das Stoßen dennoch gewonnen haben, wenn wir dadurch die Bundesliga-Tabelle beeinflusst und Potsdam ins Unterhaus gebracht hätten, wäre das nicht schön gewesen.“
Weightlifting Shop-Athlet Max Lang indes überzeugte erneut mit fünf gültigen Versuchen (140/145/150x, 178/182/185) und kürte sich so mit 185 Zählern zum punktbesten Heber des Abends.
„Das war wieder eine überragende Leistung von Max. Auch unser Neuzugang Piotr Kudlaszyk hat eine tolle Vorstellung gezeigt. Insgesamt sind wir also zufrieden mit diesem letzten Wettkampf. Mit Blick auf die zurückliegende Saison haben wir die Duelle auf Augenhöhe gewonnen und konnten die Top-Mannschaften das ein oder andere auch mal ärgern.“
Stefan MOhr, Sportlicher Leiter AC Mutterstadt
Während Mutterstadt so die Saison auf einem starken vierten Platz beendet, geht es für den TSV Schwedt nun ins Bundesliga-Unterhaus. Als Tabellenletzter verlor Schwedt den bis zum Schluss so engen Abstiegskampf gegen den AC Potsdam und wird nun in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga antreten.
Samswegen trägt Finale aus
Der Spitzenreiter SSV Samswegen hat auch seinen letzten Wettkampf der Saison 2022/23 gewonnen, wenn auch denkbar knapp. So verpasste es Roberto Gutu einen gültigen Versuch im Reißen in die Wertung zu bringen, sodass Samswegen die erste Teildisziplin gegen den KSV Durlach mit nur 0,3 Punkten Vorsprung für sich entschied (253:252,7). Im Stoßen ließ der SSV dann aber nichts mehr anbrennen und setzte sich hier deutlich durch (492,5:394,7). So lautete das Ergebnis am Ende 745,5:647,4 Relativpunkte und beschert Samswegen die Austragung des Finales, das am 29. April stattfinden wird.
Im vierten und letzten Duell des gestrigen Bundesliga-Wettkampftages musste sich der Chemnitzer AC dem TB 03 Roding geschlagen geben. Letztgenannter gewann die Begegnung mit 744:671,5 Relativpunkten und beendete die Saison so auf dem sechsten Platz. Der Chemnitzer AC indes steht nach acht absolvierten Wettkämpfen vor dem TSV Schwedt und dem AC Potsdam auf Rang sieben.