Der Abschluss der diesjährigen Bundesliga-Saison im Gewichtheben steht kurz bevor. Während in gut einer Woche am 29. April der Wettkampf um die Deutsche Meisterschaft in Samswegen ausgetragen wird, findet bereits diesen Samstag, 22. April, das Finale in Liga zwei um den Aufstieg statt. Ausgetragen wird der Wettkampf beim KSV Grünstadt, der sich mit einem Ergebnis von 691,3 Punkten als Staffelsieger um das Heimrecht im Finale gegen die Athletenschmiede Kiel und den SGV Böbingen durchgesetzt hatte.
Letztgenannter schätzt seine Chancen in diesem Duell realistisch, primär will die Mannschaft von Trainer Karsten Kluge das Finale genießen und Spaß haben. „Wir befinden uns komplett in der Außenseiterrolle und es wäre utopisch, damit zu liebäugeln in die erste Liga aufzusteigen.“ So verzichtete er am Samstag darauf eine Ausländerposition zu besetzen, um so viele HeberInnen wie möglich aus den eigenen Reihen einzusetzen und sie damit für ihren Einsatz in dieser Saison zu belohnen.

Der SGV Böbingen hat sich als Aufsteiger zum Staffelsieger gekürt.
Als Favoriten sieht Kluge den KSV Grünstadt, auch wenn die Athletenschmiede Kiel seiner Meinung nach den Grünstädtern in nicht viel nachsteht. Dennoch sieht der Böbingen-Trainer die Gastgeber etwas weiter vorne, da sie zum einen in dieser Saison die höchste Punktzahl erreicht haben (691,3), zum anderen vor heimischer Kulisse heben und zudem die erfahrenste Truppe stellen.
„Grünstadt und Kiel werden das Finale untereinander ausmachen. Wir werden das Finale einfach nur genießen und wollen Spaß dabei haben. Wir haben bereits jetzt mehr erreicht, als wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten in unserem ersten Zweitligajahr mit dem Abstieg nichts zu tun haben, dass es dann zur Meisterschaft gereicht hat, war für uns sensationell.“
Karsten Kluge, Trainer SGV Böbingen
Personal-Probleme bei Kiel
Die Athletenschmiede Kiel hegte indes von Beginn der Saison an Aufstiegsambitionen, muss diesen jedoch nun realistisch entgegenblicken. „Anfang Januar habe ich mit 770 Punkten geplant und uns somit als klaren Favoriten gesehen. Je näher es jedoch Richtung Finale ging, desto mehr Schwierigkeiten bekamen wir“, sagt Sascha Tomkowiak, 1. Vorsitzender der Athletenschmiede Kiel.

Die Athletenschmiede Kiel musste nur einen Punktverlust in der vergangenen Saison hinnehmen.
Aufgrund der aktuell laufenden Europameisterschaft in Yerevan, Armenien, sowie Verletzungen wird die Athletenschmiede mit Jessica Gordon Brown nur eine Ausländerposition besetzen. Auch Pia Zeller, die sich zwei Zehen gebrochen hat, wird wohl nicht die von ihr erwartete Leistung bringen können. „So rechne ich mit maximal 700 Punkten. Grünstadt, schätze ich, kann an einem guten Tag 750 Punkte erreichen.“
Mit dieser Ausgangssituation vor dem Finale ist Tomkowiak alles andere als zufrieden. Ziel sei es gewesen, sich in einem zweiten Zweitliga-Jahr breiter aufzustellen, mehr Erfahrungen in der Wettkampforganisation zu sammeln und dann auch aufzusteigen. Wie seine Mannschaft am Samstag aufgestellt sein wird, bleibt abzuwarten. Nichtsdestotrotz darf am Samstag ein spannendes Zweitliga-Finale beim KSV Grünstadt erwartet werden.